Eine Fahrradtour auf Ibiza ist auf Grund der schlecht erschlossenen Radwege sicherlich nicht das Erste, was einem als sportliche Freizeitaktivität auf der Insel in den Sinn kommt. Trotzdem sieht man im Laufe der letzten Jahre immer mehr Mountainbiker und Radeltouristen über die Insel fahren – und das aus gutem Grund. Gerade in den kühleren Frühlingsmonaten ist es einfach wunderbar, sich auf zwei Rädern durch die grünende und blühende Landschaft zu bewegen. Davon sind wir seit unserer ganz besonderen April-Radtour überzeugt.
Alles begann mit einer netten Nachricht von unserem Tourguide Can Gato über unseren Instagram-Account, der uns fragte, ob wir nicht bei unserem nächsten Ibiza-Besuch eine ganz besondere Farradtour auf Ibiza mit seinen Bambusfahrrädern machen wollen. Da eine Fahrradtour schon lange auf unserer To-Do-Liste stand, waren wir sofort Feuer und Flamme. Bei unserem letzten Besuch im April setzen wir uns also direkt mit Gato in Verbindung. Da es zu dieser Jahreszeit noch etwas ruhiger zugeht, konnten wir recht spontan und unkompliziert eine Tour über WhatsApp ausmachen. Gato schickte uns den Standort und Uhrzeit und er empfahl uns, Badesachen und Wasserflaschen einzupacken. Damit war die Planung bereits erledigt.
Fahrradtour durch Ibizas blühende Wiesen
Google Maps leitete uns zum vereinbarten Standort mitten im Campo zwischen Sant llorenc, Santa Eulària und San Carles. Dort kamen wir pünktlich um 10:30 Uhr an und fanden einen gut gelaunten Tourguide vor, der schon die Fahrräder bereitgestellt hatte. Nach einer herzlichen Begrüßung half uns Gato, die Räder auf die passende Größe einzustellen und nach einigen Instruktionen radelten wir in gemütlichem Tempo bei perfektem Sonnenschein los. Gato radelte voran und führte uns auf kleinen, wenig befahrenen Nebenstraßen durch die blühenden Felder. Nach ca. 10 Minuten erreichten wir unseren ersten Zwischenstopp an einer kleinen Kreuzung.
Einblicke in die essbare Pflanzenwelt
Wir stellten die Räder ab und folgten Gato ins Gestrüpp neben dem kleinen Weg, wo er uns auf wildwachsende, essbare Pflanzen aufmerksam machte. Wilder, grüner Spargel, essbare Blüten des wilden Knoblauchs oder Sauerklees, die Blütenblätter der Bachblüte Rockrose und Wachholderbeeren säumten den Wegesrand. Auch wenn uns diese Pflanzen schon oft auf unseren Wanderungen begegnet sind, konnten wir diese bisher weder einordenen, noch wussten wir, dass sie genießbar sind. Nach diesem lehrreichen Zwischenstopp schwangen wir uns wieder auf die Räder. Es ging weiter, vorbei an Fincas, Bauruinen, und Avocadofeldern, zu denen Gato natürlich immer eine Geschichte parat hatte.
Eine Quelle, ein Garten und eine kühle Erfrischung
Zur Hälfte unserer Tour legten wir wiederum einen kleinen Stopp ein. Wir ließen die Räder am Wegesrand stehen und gingen zu Fuß zu einem kleinen gemauerten Unterstand. Dieser entpuppte sich dann als die Frischwasserquelle, Fuente de Atzaró, wo wir unsere Wasserflaschen nachfüllen konnten. Unterhalb dieser Quelle befand sich außerdem ein Bewässerungsbecken, in dem angeblich eine Schildkröte lebt. Diese hatten jedoch vorherige Besucher bereits vertrieben. Nach einem Besuch der angschlossenen, historischen Gartenanlage gönnten wir uns eine kleine Erfrischung im Bewässerungsbecken. Danach ging es auf den Rädern weiter bis zu Cas Campaner, einem kleinen Laden mit Bar und Café, wo wir die Gelegenheit für ein kühles Bier in der Sonne nutzten.
Architektur, Kunst und Biogarten im Atzaró
Den letzten Stopp legten wir im Agroturismo Atzaró ein, welches wir bereits von der Fiesta de la Primavera kannten. Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch, wo die gesamte Anlage geschmückt und voller Attraktionen und Besucher war, bekamen wir diesmal einen Eindruck von der fridlichen und entspannten Stimmung im Agroturismo. Gato zeigte uns die Innenräumlichkeiten, in welchen man immer noch die ursprüngliche Finca erkennen kann sowie eine frei zugängliche private Kunstausstellung und den kleinen Biogarten.
Nach diesem letzten Stopp leitete uns Gato nach ca. 2,5 Stunden Tour zurück zu unserem Treffpunkt, wo wir uns glücklich über diese kompakte, kurzweilige, lehrreiche und entspannte Fahrradtour mit viel Liebe zum Detail verabschiedeten.
Eine wundervolle Fahrradtour auf Ibiza
Unser Fazit: Gato ist ein angenehmer und freundlicher Tourguide, der sowohl spanisch als auch englisch fließend spricht und uns auf entspannte Weise Ibizas Campo in verschiedenen Facetten gezeigt hat. Die Tour ist für jung und alt geeignet und mit den vielen Stopps, geringer Steigung und der Gesamtdauer von ca. 2, 5 Stunden für jedermann machbar. Auf Wunsch bietet Gato auch längere Fahrrdouren, Wanderungen (über Walking Ibiza) und nächtliche Inselerkundungen an.
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