Wandern auf Formentera: Der Römerweg

Blick vom Römerweg auf Formentera

Wandern auf Formentera bietet sich gerade in den kühleren Herbst- oder Frühlingsmonaten an. Eine der schönsten Routen führt von Es Caló über den alten Römerweg nach Pilar de la Mola. Auch wenn nicht ganz sicher ist, ob die Römer diesen Weg erbaut haben, so ist er doch unter diesem Namen bekannt. Die etwa einstündige Tour lohnt sich vor allem wegen des unbeschreiblichen Blickes gen Norden über die gesamte Insel.

Start in Es Caló

Der beste Wochentag für die Tour über den Römerweg ist der Sonntag, denn nur sonntags findet im kleinen Zielort Es Pilar de la Mola ein kleiner Hippiemarkt statt, auf dem ausschließlich formenterensisches Kunsthandwerk angeboten wird. Vor der Tour kann man sich bei einen leichten Mittagssnack, wie z.B. dem inseltypischen Bauernsalat mit Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten und getrocknetem Fisch (Ensalade Payesa) im Restaurant des Hotels Es Caló stärken, oder man nimmt sich die Verpflegung mit auf den Weg.

Als Parkmöglichkeit bietet sich auf jeden Fall der kleine Parkplatz gegenüber dem Restaurant Es Caló an. Von dort aus geht es ortsauswärts in Richtung Osten entlang der Hauptstraße bis zum Hotel Entre Pinos, an dem man links abbiegt. Der Weg führt vorbei an einigen privaten Grundstücken und direkt auf den mit Natursteinen gepflasterten Aufstieg zu, dessen Anfang mit einem roten Schild gekennzeichnet ist: Hier beginnt der Römerweg.

Der steinige Römerweg

Ab diesem Punkt wird es etwas holprig und man kommt nicht umhin auf die wie ein Mosaik gesetzten Natursteine zu blicken, um nicht zu stolpern oder auf eine der unzähligen grün-blau leuchtenden Eidechsen zu treten, die sich auf den warmen Steinen sonnen.

Ab und an lohnt es sich jedoch innezuhalten und den Blick zu erheben. Zum einen sollte man die Höhle nicht verpassen, welche sich auf der rechten Seite befindet. Zum anderen eröffnet sich links zunächst der Blick in die türkisblaue Bucht Racó de Sa Pujada unter dem Römerweg und danach ein phänomenaler Ausblick über den gesamten westlichen Teil Formenteras.

Durch das Weingebiet von Terramoll

Oben angekommen geht es vorbei an einigen privaten Grundstücken durch Pinienwald, bis sich die Bäume lichten und man die Hauptstraße überquert. Danach führt ein gerader Feldweg durch das Weingebiet der Weinkellerei Terramoll bis ins kleine Örtchen Pilar de la Mola.

Nach dem schweißtreibenden Aufstieg ist ein absoluter Geheimtipp ein kleiner Stop im Burger-Restaurant Can Carol: Gut gelauntes Personal, Hippiemusik und das Highlight: Ein großes Bier (Jarra) im geeisten Glas.

Kunst und Handwerk auf dem Hippiemarkt

Krönender Abschluss der Tour ist der kleine aber feine Sonntagsmarkt. Im Gegensatz zu den meisten Hippiemärkten und Boutiquen auf Ibiza und Formentera wird hier ausschließlich Ware verkauft, die auf der Insel kreiert und in Handarbeit gefertigt wurde.

Neben Ständen mit bunten Kunstwerken des deutschen Individualisten Firefox, Schmuck, dekorativen Haushaltsutensilien und bunter Kleidung ist in der Mitte des kleinen Marktplatzes auch Live-Musik geboten. Wenn man den Rückweg zeitlich geschickt legt, kann man beim Wandern vom Römerweg aus einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen.